Während in Großbetrieben Controlling von eigenen Abteilungen mit entsprechendem Aufwand betrieben wird, um rechtzeitig gefährlichen Entwicklungen für das Unternehmen gegensteuern zu können, ist dies in diesem Umfang bei Klein- und Mittelbetrieben natürlich nicht möglich. Controlling ist der laufende Abgleich zwischen Soll und Ist und diesen Abgleich brauchen Unternehmen aller Größen, vom Ein-Personen-Unternehmen bis zum Konzern.
Controllingaufgaben werden bei Kleinunternehmen oft vom Eigentümer und Unternehmer selbst gemeinsam mit einem Berater übernommen. Dazu ist es notwendig, möglichst einfache aber wirkungsvolle Hilfsmittel einzusetzen, um aussagekräftige Auswertungen zu erhalten. Für Überbürokratisierung stehen keine Mittel zur Verfügung.
Controlling ist für Klein- und Mittelunternehmen aber mindestens ebenso wichtig wie für Großbetriebe und erlangte in den letzten Jahren durch Basel II bzw. Basel III auch immer mehr an Bedeutung. Liquide Mittel und Eigenkapitalausstattung als Sicherheitspolster sind bei KMUs oft geringer als bei Großbetrieben. So kann eine zu spät erkannte Ertrags- oder Liquiditätskrise für einen Kleinunternehmer auch existenzbedrohende Ausmaße annehmen. Untersuchungen zeigen, dass fehlendes Controlling eine der Hauptursachen von Unternehmensinsolvenzen ist.
Im deutschen Sprachraum wird Controlling noch oft als Kontrolle missverstanden. Wichtigere Aufgaben des Controllings sind allerdings Planung, Information, Koordination und Systementwicklung. Der Steuerungsaspekt sollte bei wirkungsvollem Controlling im Vordergrund stehen. Mittels Controlling können eigene Stärken und Schwächen analysiert und strategische Erfolgspotenziale erschlossen werden. Dies bewahrt das Unternehmen vor einer strategischen Krise, welche ein Vorläufer für eine operative Krise und damit für Liquiditätsengpässe ist.
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